In Extremo - Sängerkrieg
Gut einen Monat nach Schandmauls "Anderswelt" beglücken uns die nächsten deutschen Mittelalterrocker mit ihrem neusten Werk, In Extremo ziehen in den "Sängerkrieg".
Ihre stärksten Waffen in diesem "Krieg" sind einmal mehr die dominierenden E-Gitarren und natürlich Michas markige Stimme, ich habe den Eindruck, sie wurde im Vergleich zu früheren Werken produktionstechnisch diesmal mehr in den Vordergrund gemischt. Auf ihren letzten zwei Alben wurden die Extremos grade von Fans der ersten Stunde häufig dafür kritisiert, dass sie immer mehr von ihren mittelalterlichen Wurzeln hin zu rockigen, fast metallischen Stücken abrückten und wer diesmal eine Rückbesinnung auf alte Wurzeln erhofft hat, der sollte hier auf keinen Fall blind zugreifen, denn sie gehen den Weg weiter, in einigen Stücken sind sogar leichte Punkeinflüsse zu hören.
Die Vorab-Single "Frei zu sein" gibt einen guten Vorgeschmack auf das, was einen hier auf dem Album erwartet, nämlich überwiegend gut nach vorne gehende Rocksongs mit eingängigen Refrains, die vor allem live mal wieder hervorragend funktionieren dürften, da haben In Ex wie ich finde sowieso ihrer grössten Qualitäten. Aber was schon bei der Single aufffiel (Refrain entliehen bei einem Kinderlied), das ist leider auch ein Manko des ganzen Albums, nämlich die teilweise unglaublich platten Texte... Bei Stücken wie "7 Köche", "Flaschenpost" oder auch dem Titelstück, in dem sich In Ex fast in Onkelz-Manier selber feiern, möchte man sich manchmal echt wünschen, man wäre Fremdsprachler, so weh tut das teilweise *lol*
Die absoluten Highlights des Albums kommen gegen Ende und interessanterweise da wo unsere Spielleute etwas den Fuss vom Gas nehmen: "Tanz mit mir" und "Auf's Leben" sind zwei echte Hammertracks und meine Anspieltipps des Albums.
Weiterhin findet man auf "Sängerkrieg" ein Stück in estischer (oder heisst das "estländischer", da mir grade nich sicher bin) Sprache ("Zauberspurch"), hat bei "Reqiuem" einmal mehr auf einen Text des franz. Dichters Francois Villon aus dem 14. Jahrhundert zurückgegriffen, aus dessen Feder ja schon der Originaltext von "Erdbeermund" stammte, und ausserdem gibt es mit "An End has a Start" noch ein ziemlich überflüssiges Cover von den Editors.
Insgesamt ein gutes Album, mir persönlich gefällt es insgesamt etwas besser als der 2005er Vorgänger "Mein rasend Herz" und die neuen Stücke dürften auch live wieder für tolle Stimmung sorgen, ein paar Abzüge gibts von mir für die wie gesagt teilweise echt aua machenden Texte und dafür, dass man bei manchen Tracks den Eindruck hat, dass tolle Ideen etwas im Ansatz steckengeblieben sind und nicht zuende entwickelt wurden, was bei einer so langen Wartezeit eher nicht sein sollte.
Yazz sagt: 8/10 Punkten
Ihre stärksten Waffen in diesem "Krieg" sind einmal mehr die dominierenden E-Gitarren und natürlich Michas markige Stimme, ich habe den Eindruck, sie wurde im Vergleich zu früheren Werken produktionstechnisch diesmal mehr in den Vordergrund gemischt. Auf ihren letzten zwei Alben wurden die Extremos grade von Fans der ersten Stunde häufig dafür kritisiert, dass sie immer mehr von ihren mittelalterlichen Wurzeln hin zu rockigen, fast metallischen Stücken abrückten und wer diesmal eine Rückbesinnung auf alte Wurzeln erhofft hat, der sollte hier auf keinen Fall blind zugreifen, denn sie gehen den Weg weiter, in einigen Stücken sind sogar leichte Punkeinflüsse zu hören.
Die Vorab-Single "Frei zu sein" gibt einen guten Vorgeschmack auf das, was einen hier auf dem Album erwartet, nämlich überwiegend gut nach vorne gehende Rocksongs mit eingängigen Refrains, die vor allem live mal wieder hervorragend funktionieren dürften, da haben In Ex wie ich finde sowieso ihrer grössten Qualitäten. Aber was schon bei der Single aufffiel (Refrain entliehen bei einem Kinderlied), das ist leider auch ein Manko des ganzen Albums, nämlich die teilweise unglaublich platten Texte... Bei Stücken wie "7 Köche", "Flaschenpost" oder auch dem Titelstück, in dem sich In Ex fast in Onkelz-Manier selber feiern, möchte man sich manchmal echt wünschen, man wäre Fremdsprachler, so weh tut das teilweise *lol*
Die absoluten Highlights des Albums kommen gegen Ende und interessanterweise da wo unsere Spielleute etwas den Fuss vom Gas nehmen: "Tanz mit mir" und "Auf's Leben" sind zwei echte Hammertracks und meine Anspieltipps des Albums.
Weiterhin findet man auf "Sängerkrieg" ein Stück in estischer (oder heisst das "estländischer", da mir grade nich sicher bin) Sprache ("Zauberspurch"), hat bei "Reqiuem" einmal mehr auf einen Text des franz. Dichters Francois Villon aus dem 14. Jahrhundert zurückgegriffen, aus dessen Feder ja schon der Originaltext von "Erdbeermund" stammte, und ausserdem gibt es mit "An End has a Start" noch ein ziemlich überflüssiges Cover von den Editors.
Insgesamt ein gutes Album, mir persönlich gefällt es insgesamt etwas besser als der 2005er Vorgänger "Mein rasend Herz" und die neuen Stücke dürften auch live wieder für tolle Stimmung sorgen, ein paar Abzüge gibts von mir für die wie gesagt teilweise echt aua machenden Texte und dafür, dass man bei manchen Tracks den Eindruck hat, dass tolle Ideen etwas im Ansatz steckengeblieben sind und nicht zuende entwickelt wurden, was bei einer so langen Wartezeit eher nicht sein sollte.
Yazz sagt: 8/10 Punkten
MissYazz - 12. Mai, 15:33