Jemand, der auch regelmäßig meinen Blog hier liest hat mich heute gefragt, wo ich denn vorhätte damit hinzuwollen... auf die Frage hatte ich glaube ich erstmal selber drei "???" in den Augen, denn richtig verstanden habe ich die Frage nicht.

Er erklärte mir dann, ihm sei aufgefallen, dass die letzten Tage alle Beiträge irgendwie mit Erotik zu tun gehabt hätten oder zumindest entsprechende eindeutige Andeutungen in den Texten gewesen wären. Ob ich wohl vorhätte, so langsam in richtung Erotik-Blog zu gehen.

Antwort: Klares Nein, ich habe da keine Pläne in diese Hinsicht! Aber als ich angefangen habe zu bloggen - und das kann man hier auch im Archiv nachlesen - habe ich gesagt, ich will hier über Dinge schreiben, die mich gerade beschäftigen, mich bewegen und berühren.

Und wenn wegen der erwähnten Frühlingsgefühle grade die Erotik eine größere Rolle spielt, dann denke ich ist das auch ganz normal, dass davon was auch in die Texte und Themen einfliesst, denn das ist ein Blog über MICH und meine kleine Welt und zu der gehört die Erotik nunmal genauso wie andere Aspekte auch, mal mehr mal weniger, je nachdem was halt grade im Vordergrund steht... kann sein, dass ich - wenns denn so ist - auch tagelang mal nur über meinen Job schreibe, über meine Katzen, übers Kochen oder die Gesundheit... wie heissts so schön in einem Lied der Lokalmatadore? "Wenn es sein muss sing ich übern Pisspott" *ROFL*

Das erstmal dazu, aber bei dem Thema sind mir auch ein paar Gedanken gekommen: Wenn ich so meine Texte schreibe, dann ist das irgendwie immer ein Eiertanz, denn auf der einen Seite will ich ja möglichst offen und direkt über meine Gefühlswelt schreiben, über meine Sorgen, meine Freuden, meine Probleme und Zweifel, ganz einfach weil es mir gut tut und verdammt viel hilft, es aufzuschreiben...
... und auf der anderen Seite kann ich aber vieles doch nur andeuten, umschreiben, nicht richtig erklären, weil ja theoretisch JEDER hier mitlesen kann und manche Leute bestimmte Dinge schlicht und einfach nichts angehen.

Dann muss man sich aber auch die Frage stellen: Welchen Sinn hat ein "Tagebuch", wenn man ihm nicht alles anvertrauen kann? Gehts denn da nicht grade darum, dass man sich wirklich ALLES von der Seele schreiben kann, ganz offen, einfach so wie es ist oder sich anfühlt?

Eben so wie in einem althergebrachten Offline-Tagebuch? Aufschreiben, abschliessen, weg? Tuts das nicht auch, muss der ganze Senf wirklich online stehen?

Nein, das wäre nicht dasselbe... mag sich vielleicht etwas gaga anhören, aber wenn ich hier schreibe fühlt es sich immer an als würde ich es jemandem erzählen, einfach genau WEIL ja Möglichkeit besteht, dass andere es lesen... und erzählen kann manchmal SOOOO gut tun, soviel helfen, auch wenn sich dadurch ja nichts ändert und keiner wirklich helfen kann, die "gute Fee" oder der "Erklär-Bär" werden sich dadurch sicher nicht melden^^

Schon so oft bin ich verheult und mit ganz schwerem Herzchen hier ans tippen gegangen und meistens war ich danach erleichtert, gings mir besser, war das Herz etwas leichter... und deshalb ist mir meine "Yazz Infusion" auch so an eben dieses Herz gewachsen.

Aber trotzdem bleibt die Frage: Was kann man in so einem Blog denn schreiben, was sollte man besser vermeiden? Wie weit die teilweise total anonymen unbekannten Leser teilhaben lassen an privaten, intimen Dingen? Wer liest hier wohl mit, wer könnte den Blog entdecken und was könnte das bedeuten, wenn manche ihn lesen, wie könnte sich das auswirken?

Und was jetzt tun? Hier dicht machen und das wars? Ab jetzt alles im Detail komplett offen aufschreiben? Weiter wie bisher? Oder vielleicht auch meinen alten Blog reaktivieren, Passwort drauf, die intimeren Dinge dort rein und das PW nur an eine handvoll Personen geben?

Mal sehen, werd mir dazu mal ein paar nähere Gedanken machen, dann werden aufmerksame Leser schon merken, wenn sich was ändert *etwas gequält smile...